Das Einzugsgebiet der Wied bis zum Pegel Friedrichsthal liegt im Niederwesterwald. Nur im Westen ragt es mit einer kleineren Fläche in das Gebiet des Oberwesterwaldes hinein. Die Wasserscheide im Norden des Einzugsgebietes liegt schon im Mittelsiegbergland, das aber nur mit sehr kleinen Flächen Anteil am Einzugsgebiet hat.
Das Einzugsgebiet erstreckt sich über Höhenbereiche von 84 bis 513 m üNN, wobei der größte Teil des Einzugsgebietes unter 400 m hoch liegt. Der Pegel Friedrichsthal liegt 85 m üNN. Die größten Erhebungen zeigen Bereiche im Oberwesterwald im Osten des Einzugsgebietes. Nur hier werden Höhen oberhalb 400 m erreicht..
In den steilen Tälern der Wied und ihrer Zuflüsse werden Hangneigungen bis ca. 55° erreicht. Das mittlere Gefälle im Einzugsgebiet beträgt etwa 7°, die meisten Flächen haben Hangneigungen unter 8°.
Das Einzugsgebiet des Pegels Friedrichsthal umfasst den nördlichen Bereich des Niederwesterwaldes. Andere Naturräumliche Großeinheiten (Oberwesterwald und Mittelsiegergland) haben nur mit kleinen Flächen am Rande Anteil am Einzugsgebiet.
Der Niederwesterwald besteht aus meheren weiten Senken, die von bis zu 350 m auf etwa 280 m ü. NN im Nordwesten abfallen und deutlich von den benachbarten Hochflächen abgegrenzt sind. Die Dierdorfer Senke im Süden des Einzugsgebietes ist von zahlreichen Tälchen und Hügeln gegliedert und von Steilhängen begrenz. Sie ist angefüllt von mannigfachen Ablagerungen, die jüngsten bilden Bimssande und Lösslehme und aufgrund des wasserundurchlässigen Untergrunds sehr wasserreich. Im Norden bilden die Asbach-Altenkirchener Hochflächen das unterste, nordwestlich vorgelagerte Stockwerk des Westerwalde. Im Südwesten des Einzugsgebietes ist das Wiedtal tief eingeschnitten.
Die höchsten Höhen im Einzugsgebiet werden im Bereich des Oberwesterwaldes im Osten des Einzugsgebietes erreicht, der sich deutlich vom Niederwesterwald abhebt.
- Dreifelder Weiherland: Ein leicht gewelltes und in der Mitte eingesenktes Plateau auf 430 bis 450 m ü.NN, das sich nach Nordwesten vom Niederwesterwald durch eine ca. 100 m hohe Geländestufe absetzt. Basalttuffe bedecken den devonischen Untergrund. Die sandiglehmigen bis lehmigen Böde stauen die Niederschläge und können so zu Pseudogleyen entwickelt sein.
- Rhein-Wied-Rücken: Firstartiger, überwiegend bewaldeter Quarzitrücken zwischen 300 bis 400 m üNN, dessen Flanken durch bis zu 200 m tiefe, schmale, steile Kerbsohlentäler zerschnitten ist. Auf dem Sockel des Grundgebirges erheben sich vereinzelt vulkanische Kuppen. Die gleichförmige Riedelfläche wird von vereinzelten Vulkankuppen und tief eingeschnitten zum Rhein und zur Wied entwässernden Tälern unterbrochen.
- Waldbreitbacher Wiedtal: Windungsreiches, tief eingeschnittenes Tal der Wied mit einem ständigen Wechsel von Talweitungen und Verengungen. Die Wied hat sich hier in ihrem Mittelabschnitt tief eingeschnitten. Die Täler sind aufgrund tektonischer Hebnung teils stark aufgeschüttet und verengt.Die Steilhänge sind bewaldet, Talniederungen und flachere Talhänge werden landwirtschaftlich, überwiegend mit Grünland, genutzt
- Sayn-Wied-Hochfläche: Flachwellige, weitgehend bewaldete Hochfläche zwischen dem Sayn- und dem Wiedtal, das durch tief eingeschnittene Kerbtäler sowie breiten Hochflächenrücken und Riedel Besonders geprägt ist. Die Riedelflächen bilden eine Hochflur zwischen 330m und 390m Höhe, die Täler sinken bis 100m ab. Der Hochflächenteil ist aus Quarziten, Quarzsandsteinen und Schiefern aufgebaut. Die devonischen Tonschiefer im Untergrund werden von oligozönen Quarziten, Sanden, Resten der tertiären Basaltdecke, Bims und Lösslehm überlagert. Mischwälder nehmen den größten Teil der Sayn-Wieder-Hochfläche ein.
- Dierdorfer Senke: Flache, von rund 325m auf 275m nach Südwesten geneigte, von zahlreichen Tälchen durchzogene und schwach bewaldete Eintiefung am Ostrand des Niederwesterwaldes; eine orographische und tektonische Senke. Der Untergrund besteht aus variszisch gefalteten Quarziten, Sandsteinen und Tonschiefern. Im Zentralbereich ist das Gebiet eingesenkt und mit Sedimenten bedeckt wie Lösslehm bedeckt.
Die Oberfläche der Dierdorfer Senke ist durch eine Abfolge von flachhängiger, niedriger Hügel gekennzeichnet. Damit verflochten ist ein Netzwerk sanfter Bachtäler und Dellen. Wasserundurchlässige Tone im Untergrund und mächtige Verwitterungsdecken führen zu ständiger Wasserführung des Holzbachsystems, das sich durch rückschreitende Erosion in den östlichen Steilrand der Senke eingeschnitten hat. Das Gebiet ist dicht besiedelt und weist breite Feld- und Weidefluren auf. In den breiten Bachtälern befinden sich feuchte Wiesen auf anmoorigen Böden, Wald beschränkt sich inselartig auf den nördlichen Beckenrand. - Asbacher Hochfläche: Hochfläche um 280 m üNN, die sich durch deutliche Anstiege zu den östlich und südlich angrenzenden Landschaftsräumen abhebt. Die Zuflüsse der Wied zerscheiden die Hochfläche und führen zu einem lebhaften Wechsel von Riedeln und Kasten- oder Muldentälern.
- Altenkirchener Hochfläche: Flachhügelige bis wellige Hochmulde auf 280 bis 330 m ü.NN, die sich durch deutliche Anstiege zu den östlich und südlich anschließenden Landschaftsräumen abhebt. Die im Norden und Osten noch überwiegend flachen Täler tiefen sich nach Süden und Westen hin zunehmend ein.
- Rhein-Westerwälder Vulkanrücken: Ein 3-4 km breiter, 13 km langer und etwa 350m hoch gelegener, bewaldeter Rücken in der südlichen Fortsetzung des Siebengebirges mit "aufgesetzen" Vulkankuppen, die in seiner Längsachse aufgereiht und heute weitgehend abgebaut sind.
- Leuscheid: Bewaldeter, durchschnittlich 350m hoch gelegener Quarzitrücken mit variszischer Streichrichtung, die Wasserscheide zwischen Sieg und Wied. Der bewaldete Leuscheid steigt vom Westerwald her sanft bis auf 390m Höhe an.