Das Einzugsgebiet der Nahe bis zum Pegel Martinstein erstreckt sich über die naturräumlichen Einheiten des Saar-Nahe-Berglandes und des Hunsrück. Im Hunsrück liegen Gebiete des Soonwaldes, der Simmerner Mulde, des Hoch- und Idarwaldes und der Hunsrückhochfläche im Einzugsgebiet. Im Nordwesten des Einzugsgebietes bildet die Grenze zum Moselhunsrück die Wasserscheide. Das Saar-Nahe-Bergland ist mit Teilen des Nordpfälzer Berglandes, des Oberen Naheberglandes und der Soonwaldvorstufe vertreten. Der Pegel Martinstein liegt schon in der Sobernheimer Talweitung, die aber selber nur geringe Flächenanteile im Einzugsgebiet hat.
Das Einzugsgebiet erstreckt sich über Höhenbereiche von 166 bis 816 m üNN, wobei der größte Teil des Einzugsgebietes zwischen 300 und 560 m hoch liegt. Der Pegel Martinstein liegt 164 m üNN. Die größten Erhebungen zeigen Bereiche im Südwesten des Einzugsgebietes, wo die Höhenzüge des Hunsrücks über 800 m üNN erreichen..
In den steilen Tälern der Nahe und ihrer Zuflüsse werden Hangneigungen bis ca. 66° erreicht. Das mittlere Gefälle im Einzugsgebiet beträgt etwa 7°, die meisten Flächen haben Hangneigungen unter 10 °.
Den Kern des Hunsrücks bilden die Hunsrückhochflächen, der Hoch-und Idarwald mit den höchsten Erhebungen im Hunsrück und Rheinland-Pfalz und die Simmerner Mulde. Der Soonwald grenzt ihn im Einzugsgebiet nach Südenosten ab. Der Hunsrück ist der südliche Teil des Rheinischen Schiefergebirges und von Schiefern (Hunsrückschiefer), Grauwacken und Quarziten (Taunusquarzit) geprägt. Durch die unterschiedliche Widerständigkeit der Schifer und Quarzite, sind die Höhenzüge als Quarzithärtlinge ausgebildet.
Der Soonwald ist ein fast 40 km langer und über 600 m hoher, Bergzug am Südrand des rheinischen Schiefergebirges mit langgestreckten Kämmen aus widerständigem unterdevonischem Taunusquarzit.Er ist überwiegend bewaldet, nur im Bereich der Durchbruchstäler befinden sich Siedlungen und Grünlandflächen. Quer zum Streichen untergliedern im Einzugsgebiet die Durchbruchstäler von Simmerbach und Hahnenbach den Gebirgszug.
Der Soonwald gehört seit 2005 zum Naturpark Soonwald-Nahe.
Die Simmerner Mulde ist eine zum Hunsrück gehörende eingesenkte weite, wenig reliefierte Hochmulde in 370 bis 475 m ü. NN zwischen dem hoch aufragenden Soonwald im Süden und der langsam ansteigenden Hunsrückhochfläche im Norden. Das Formenbild bestimmen flächig ausgebildete Rücken und weite, flache Quellmulden mit anschließenden Wiesentälern, die erst am Rand der Einheit in der Idar-Soon-Pforte in 50-100 m tief eingeschnittene steilhängige Kerbsohlentäler übergehen. Am Gesteinsaufbau sind ausschließlich Hunsrückschiefer beteiligt.
Die höchstgelegenen Teile des Hunsrücks liegen im Hoch- und Idarwald. Es sind keine Berge, sondern langgestreckte, Südwest-Nordost streichende Höhenrücken, die im Relief durch ihre Erhebung um 200-300 m über die Hunsrückhochflächen auffallen und sich von diesen auch durch ihre geschlossene Bewaldung abheben. Mit dem Erbeskopf (816 m üNN) wird hier die höchste Höhe in Rheinland-Pfalz erreicht.
Der nordöstliche Teil der Hunsrückhochfläche ist eine offene, wellige Hochfläche während der südwestliche Flügel von gut 200 m höheren Quarzitrücken eingerahmt wird und eher Hochmuldencharakter hat. Den Untergrund bilden devonische Tonschiefer, Quarzitrippen durchziehen die Schiefer und machen sich an der Oberfläche durch hohe Anteile an verwitterten Milchquarzen auf den Äckern bemerkbar. Eine tiefgründige Verwitterungsdecke des Tonschiefers verdeckt mit lehmigen, in Muldenlagen zur Vernässung neigenden Böden, das anstehende Gestein.
Das Saar-Nahe-Bergland entstand aus einer mit Abtragungsschutt aufgefüllten und von vulkanischen Massen überzogenen Gebirgsrandsenke. Durch unterschiedlich widerständiges Gestein entstand eine abwechslungsreiche Berg- und Hügellandschaft mit tief eingeschnittenen Flüssen und Bächen.
Das Nordpfälzer Bergland ist durch zahlreiche Hügel und Täler gekennzeichnet, welche dem Landstrich eine stark variierende Höhenlage von 200 bis über 600 m üNN verleihen. Es ist von rotliegenden Vulkangesteinen und Sedimenten aufgebaut. Die relativ trockenen u. warmen Talzonen habe eine alte Siedlungsgeschichte, die Hochflächen sind jünger besiedelt, die vulkanischen Kuppen sind bewaldet.
Das obere Nahbergland befindet sich zwischen dem um 200 bis 300 m erhöhten Quarzitrücken des im Norden gelegenen Hoch- und Idarwaldes und dem sich südlich anschließenden, tiefer gelegenen Prims-Blies-Hügelland und stellt somit den am höchsten gelegenen Teil des Saar-Nahe-Berg- und Hügellandes mit Höhen bis 500 m ü. NN dar.
Die Soonwaldvorstufe ist ein dem Südrand des Rheinischen Schiefergebirges vorgelagerter Rumpfflächensockel, der den zum Soonwald darstellt.
Saar-Nahe-Bergland (19)
Nordpfälzer Bergland (193)
Kirner Nahetal: Der Abschnitt des Nahetals von Nahbollenbach bis Martinstein ist ein tief eingeschnittenes, gefällsreiches Talstück mit steilen Hängen und schmaler, aber meist ausgeprägter Sohle in Konglomeraten und Sandsteinen des Rotliegenden. Es wird mehrfach durch Engen mit Durchbrüchen von Porphyrit- und Melaphyrriegel gekammert, in denen Felshänge und natürliche Schutthalden bis hart an den Fluss herantreten. An den Mündungen von Hahnen- und Simmerbach wurden etwas weitere Talkessel ausgeräumt.
Glan Alsenz Höhen: Ausgedehnte, stockwerkartig übereinander folgende, zerschnittene Hochflächen zwischen Glan, Alsenz und in Verlängerung bis zur Nahe. Direkt im Anschluss an das Kirner Nahetal liegen die Becherbach-Reidenbacher Gründe, mehrere SO-NW verlaufende Talgründe, die direkt zur Nahe entwässern. Zwischen ihnen stehen Riedel (300-460 m), deren Firste jeweils über der westlichen Steilflanke der Täler liegen, während sie sich nach NO flach in das Nachbartal absenken. Die SW-NO streichende Wasserscheide zwischen Glan und Nahe wird durch die Sien-Lauscheider Höhenrücken gebildet: ein breiter Härtlingsrücken (bis 480 m üNN) aus Melaphyren und gröberen Konglomeraten und einzelne scharfe Einschnitte kleiner Täler aufweist.
Oberes Nahebergland (194)
Idarvorberge: Dem Idarwald vorgelagerter, der Soonwaldvorstufe ähnlicher, jedoch stärker aufgelöster Bergsockel mit Hochflächen bis zu 500 m ü. NN, die von der Nahe und ihren Zuflüssen stark zerschnitten ist. Direkt am Hoch- und Idarwald grenzen die Bergener Hochfläche und die Leiseler-Hochwald-Vorstufe. Beide sind aus permischen Sandsteinen und im Norden Tonschiefer (Hunsrückschiefer aufgebaut. Die Bergener Hochfläche zeigt nach Westen meist eine Folge schmaler, markanter Längstäler an Stelle der Hochfläche. Die Obersteiner Vorberge sind eine lebhaft reliefierte auf nahezu 500 m ansteigende Hochfläche aus permischen Konglomeraten und Vulkangesteinen des Oberrotliegenden, die durch tief eingeschnittene Kerbtäler der Nahezuflüsse aus dem Hunsrück in unterschiedlich breite Rücken aufgelöst ist. Der Wasser- und Gefällsreichtum dieser Gewässer lieferte die Energie für die Achatschleifereien von Idar-Oberstein. Das Obersteiner Naheengtal ist das bis zu 140 m tief in mächtige permische Andesite und Porphyre eingeschnittene, windungsreiche Durchbruchstal der Nahe. Widerständig permische Ergussgesteine und Konglomerate ließen nur ein äußerst enges, steilwandiges Kerbtal mit felsigen Hängen und schmaler Sohle um 230-250 m zu.
Baumholder Hochland: Der nördlichste Teil des Baumholder Hochlandes ist der Obersteiner Winterhauch, ein steil aus dem Nahetal aufsteigender, bewaldeter Andesitrücken bis 600 m, der nach Süden zur knapp 100 m tieferen Baumholder Platte allmählich abfällt und zur Nahe zu eine scharfe Zertalung zeigt. Südlich schließt die Baumholder Platte an, eine mächtige mächtige Andesitplatte mit Ergußdecken, die ein in einzelne Bastionen gegliedertes, welliges Hochplateau um 500 m bildet. Die kuppige, leicht geneigte Hochfläche ist wegen des klüftigen Gesteins nur sehr weitmaschig durch kleine Kastentälchen zertalt und weist eine relativ geringe Flussdichte auf. Die Birkenfelder Platte ist ein nur an den Rändern zerschnittenes Hochplateau zwischen 450 und 500 m üNN. Der nordöstliche Teil besteht aus Andesiten, die an einer ost-west-streichenden Verwerfung gegenüber den aus Konglomeraten bestehenden Oberrotliegend-Schichten abgesetzt sind. Zur Nahe entwässernde Bäche sind außer dem Staffelbach nicht in die zentralen Bereiche der Platte eingedrungen, so dass weiträumige Hochflächenreste erhalten geblieben sind, die nur an den Rändern stärker zerschnitten und gegliedert sind.
Hirsteiner Bergland: Ein sehr unruhig gestaltetes Berg- und Hügelland, das seinen Oberflächencharakter dem Aufbau durch unterschiedlich widerständige permische Gesteine verdankt. Die Ausraumzonen im Bereich der Rotliegend-Sedimente werden von Bergkuppen und –rücken aus Basalten, Andesiten und Tholeyiten überragt.
Nohfelder Kuppen: Kuppenland aus permischem Rhyolith, an dessen Rand sedimentäre Schichten inselartig eingelagert sind. In einem tief eingeschnittenen Kerbsohlental quert die Nahe das Bergland. Ihre Zuflüsse zerlegen die vulkanischen Decken in zahlreiche Kuppen, Rücken und Sporne, so dass sehr unruhige Oberflächenformen entstanden, die allerdings keine große Reliefenergie aufweisen. Die muldenförmigen Talansätze sind vermoort.
Söterner Mulde: Vom Söterbach in etwa 400 m üNN durchflossener Teil des Primshochlandes, die zu den Rändern hin allmählich auf 500 m ansteigt.
Prims-Traun-Senke: Eine sich allmählich abdachende, schwach reliefierte Senkungszone, die im varizischen Streichen dem Gebirgsrand parallel verläuft und nach Südosten hin entlang einer durch Basaltvorkommen markierten Verwerfungslinie von höher gelegenen Bergländern begrenzt wird. Den hunsrücknahen Teil bauen abwechselnd unterdevonische Hunsrückschiefer, quarzitischer Gehängeschutt und unterrotliegende Kuseler Schichten auf. Nach Südosten schließen sich Lebacher Schichten an.
Soonwaldvorstufe (195)
vorstufe des Großen Soon: Dem Südrand des Rheinischen Schiefergebirges ist ein durchschnittlich 400 m hoher Rumpfflächensockel vorgelagert, der im Norden durch den Anstieg zum ca. 200 m höheren Soonwald begrenzt wird. Die geologische Grenze zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge und den permischen Sedimenten des Saar-Nahe-Berglandes zieht quer durch die Soonwald-Vorstufe hindurch, ist aber im Gelände kaum ausgeprägt. Sein Südhang bildet den markanten Abbruch gegen das Nahetal. Nur der westlichste Teil der Soonwaldvorstufe ragt nördlich vom Pegel mit der Seesbach-Spabrücker Hochfläche und der Hennweiler Hochfläche in das Einzugsgebiet Martinstein hinein. Die beiden Hochflächen werden durch den Simmerbachdurchbruch voneinander getrennt und entsprechen weitgehend einander. Durch eine parallel zum Soonwald (variszisch) streichende Gesteinsabfolge aus Hunsrückschiefer, Phyllite, Grünschiefer, Sandsteine und Tonschiefer des Rotliegenden werden die Hochflächen in Rücken und Mulden mit subsequenten Tälchen gegliedert.
Hunsrück (24)
Soonwald (240)
Großer Soon: Hauptteil des Soonwaldes zwischen den Durchbruchstälern des Gulden- und Simmerbachs. Im Einzugsgebiet treten zwei Quarzitsättel als Härtlingszüge heraus, zwischen ihnen liegen gefällsarme, flachsohlige Länstalmulden mit subsequenter Entwässerung. In diesen Hochmulden wirken tonig-lettige Verwitterungsrückstände unter Quarzithangschutt wasserstauend. Die westliche Grenze des Großen Soon markiert der Simmerbachdurchbruch, das von der Simmerner Mulde im Hunsrück kommende Druchbruchstal des Simmerbachs mit steilen, z.T. felsigen bewaldeten Hängen.
Lützelsoon: Kurzer und schmaler Westteil des Soonwaldes. Er wird vom nördlichen Qaurzitkamm des Soonwaldes gebildete, dessen mit Hangschutt bedeckten Flanken gegen den Hunsrück und die Soonwaldvorstufe flach auslaufen. Den westlichen Abschluss des Soonwaldes bildet der Hahnenbachdurchbruch, das Durchbruchstal des Hahnenbachs mit steilen Hängen im Quarzit.
Simmerner Mulde (241)
Simmerner Hochmulde: Eine weite, wenig reliefierte Hochmulde in 370 bis 475 m üNN zwischen dem hoch aufragenden Soonwald im Süden und der langsam ansteigenden Hunsrückhochfläche im Norden im Hunsrückschiefer. Die Obere Simmerner Mulde zeigt sanft gerundete Riedelzungen, von Dellen durchsetzte Hänge, wiesenreiche Quellmulden und allmählich tiefer eingeschnittenen Tälchen. Den Untergrund bilden Hunsrückschiefer mit meist tiefgründigen, tonig-schluffigen Lehmdecken. Die Untere Simmerner Mulde ist durch die immer kräftigere Eintiefung des Simmerbaches und seiner Zuflüsse in lebhafter gegliederte Hänge und Rücken aufgelöst, in die stark gewundene Täler mit kurzen, aber steilen und manchmal felsigen Flanken und relativ breiten Wiesensohlen kastenförmig bis 100 m tief eingesenkt sind.
Idar-Soon-Pforte: Eine über 10 km breite, von Hahnenbach und Fischbach und ihren Zuflüssen stark zerschnittene Hochflächen- und Hangflur um 400 m üNN, die von einzelnen quarzitischen Härtlingskuppen um rund 100 m überragt wird. Der obere, nördliche Teil ähnelt stark der unteren Simmerner Mulde, der untere Teil ist zwischen den Kerben des Hahnenbachdurchbruchs und des Asbaches und Fischbaches besonders kräftig zerschnitten.
Kempfelder Hochmulde: Eine bis 2 km breite und 12 km lange Einmuldung zwischen Idarwald und Herrsteiner Forst, die die Mulde um 200-250 m überragen. Die Ausräumung der zwischen den beiden Quarzithärtlingen eingebetteten weniger widerständigen Schiefer erfolgt durch zahlreiche wasserreiche Bäche, insbesondere Idar- und Steinbach. Das Wasser des Steinbachs wird in der Steinbachtalsperre zur Trinkwasserversorgung von Idar-Oberstein gesammelt. Die Entwässerung der Mulde ist auf den Idarbach eingestellt, der in einem markant in den Quarzit des Herrsteiner Forsts eingeschnittenen, von steilen Quarzithalden gesäumten Kerbtal den Quarzitrücken nach Südosten durchbricht. Die flachen Ursprungsmulden des Idarbachs und einiger seiner Zuflüsse sind infolge des unter dem Quarzitschutt wasserstauenden Tonschieferuntergrunds vermoort. Durch Drainage trockengelegte Teile dienen als Grünland.
Hoch- und Idarwald (242)
Schwarzwälder Hochwald: Im Einzugsgebiet ist der Schwarzwälder Hochwald druch den Malborner Hochwald und die Dollberge und Herrsteiner Forst vertreten. Der Malborner Hochwald, der nur mit seinem östlichen Teil zum Einzugsgebiet des Pegels Martinstein gehört, besteht aus SW-NE-streichende, parallel zueiander gestaffelte Höhenrücken, die im Erbeskopf als dem höchsten Berg des Hunsrücks kulminieren. Die Höhenrücken bestehen aus wechselnden Lagen von unterdevonischen Schiefern (Gedinne) und quarzititschem Hermeskeiler Sandstein. Die Rücken und Köpfe, vielfach aufgelöst in Felsburgen und Blockmeere, liegen durchweg im Quarzitbereich. Die Südseite dacht sich breit und ungegeliedert in die Züscher Hochmulde ab. Die Dollberge und Herrsteiner Forst sind zwei Gebirgsstränge im SW-NE-Streichen: die Dollberge im SW und, durch den tiefen Einschnitt des Traunbachs getrennt, der Herrsteiner Forst NE. Die ganze Gebirgskammlinie ist weit stärker als die nördlichen Nachbareinheiten in Felsrippen und –köpfe aufgelöst, die den sie umgebenden periglazialen Schutt nur wenig überragen. Zum Teil mächtige Schuttdecken wirken wassersammelnd, stellenweise auch wasserstauend, zahlreiche Quellmulden zeigen Bruchvegetation. Besonders der Herrsteiner Forst ist durch eine Fülle meist nach Süden gerichteter Bäche stark zerschnitten.
Züscher Hochmulde: im Gebirgsstreichen verlaufende Einsattelung zwischen den Höhenrücken des Malborner Hochwalds und der Dollberge. Die um 200-250 m tiefere Lage gegenüber der Firstlinie der Quarzitrücken beruht auf der leichteren Ausräumbarkeit der unterdevonischen Gedinne-Schiefer, die in streifenförmiger Anordnung zwischen den Quarziten liegen. Den nordöstlichen Abschluss bilden in flachen Ursprungsmulden mehrerer Bäche ausgedehnte Brüche mit Hochmoore.
Idarwald: Etwa 25 km langer und bis zu 5 km breiter Quarzitrücken mit gleichmäßig verlaufender Firstlinie in 700-800 m üNN. Flachwellige Aufwölbungen und Firstlinien gehören zu den höchsten Erhebungen des Hunsrücks, z.B:. Usarkopf, 724 m üNN, Steingerüttelkopf, 757m üNN, Idarkopr, 746 m üNN. Die „Köpfe“ treten reliefmäßig kaum in Erscheinung, da die Einsattelungen dazwischen kaum unter die 700-m-Linie absinken. Sie sind aufgelöst in periglazial gebildete Felsburgen und Schutthaltden aus blockigem, kantigem, kaum verwittertem Quarzit. Bis 10 m mächtige periglazial entstandene und solifluidal umgelagerte Hangschuttmassen überdecken in den unteren Hanglagen das Anstehene.
Hunsrückhochfläche (243)
Kirchberger Hochflächenrand: Südwest-Nordost streichender, um 500 m üNN angelegter, ca. 10 km breiter, nach Süden sich allmählich abdachender Höhenrücken flächigen Charakters, wenig tiefgreifend zerschnitten. Er bildet die Wasserscheide zwischen Mosel und Nahe und wird von zahlreichen flachen Dellen und Quermulden lebhaft reliefiert.
Innere Hunsrückhochfläche: Locker bewaldete flachwellige Hochfläche mit tiefgründigen lehmigen Schieferböden.
Morbacher Mulde: In ihrem Flächencharakter mit dem Kirchberger Hochflächenrand vergeleichbare Hochmulde um 500 m üNN. Den Muldenboden bilden tiefgründig verwitterte Schiefer, die z.T. mächtige Braunerden liefern, die infolge ihrer Mächtigkeit und geringen Durchlässigkeit in Muldenlagen zu Staunässe neigen.
(Meynen 1962, Uhlig 1964, Werle 1974)