Ein entscheidender Parameter für die Abflussbereitschaft eines Gebietes ist die Bodenfeuchte. Die Bodenfeuchte zu einem bestimmten Zeitpunkt (Ereignisbeginn) kann durch den Vorregenindex beschrieben werden.
Der Vorregenindex geht von der Annahme aus, dass die Bodenfeuchte nach einem Niederschlag exponentiell abnimmt. Der Einfluss des Niederschlags ist umso größer, je näher er am betrachteten Ereignis liegt, bzw. umso geringer je weiter er zeitlich zurückliegt. Der Einfluss des Vorregens ist im Allgemeinen auf maximal 30 Tage vor dem betracheteten Zeitpunkt begrenzt.
Für diese Untersuchung wurden zwei unterschiedliche Vorregenindizes berechnet: Einen Vorregenindex, der die Niederschläge 30 Tage vor dem Ereignis einbezieht (VN30) und der Vorregenindex nach Zaiß, der Niederschläge 21 Tage vor dem Ereignis und zusätzlich jahreszeitliche Einflüsse berücksichtigt (VN21).
Beide Inizes beruhen auf der Summe der Tages-Niederschläge [mm], die jeweils mit einem Abminderungsfaktor (c) multipliziert werden. Durch den Abminderungsfaktor (c) wird die zeitliche Entfernung eines Niederschlags zum betrachteten Ereignis berücksichtigt.
Die Maßeinheit der Vorregenindizes ist mm.
Abminderungsfaktoren (c):
VN30: c = 0,9i
VN21: c = (0,796 * e^(0,0047*WZ))i
i = i-ter Vortag
WZ = hydrologische Wochenzahl (nimmt Werte zwischen 1 (Juli/August) und 26 (Januar/Februar) ein. Danach ergibt sich c zu 0,9 im Januar/Februar und 0,8 Ende Juli/Anfang August.
Die Indizes VN30 sind durch den längeren Betrachtungszeitraum etwas höher als die VN21. Durch die Einbeziehung der Wochenzahl sind die Differenzen zwischen VN30 und VN21 bei Ereignissen im Sommer größer. Der Vorregenindex VN21 führt durch die Einbeziehung der Jahreszeit zu höheren Inidizes im Winter als im Sommer.