Das Einzugsgebiet des Pegels Kellenbach liegt in der naturräumlichen Großlandschaft Hunsrück. Im Süden wird mit einer sehr kleinen Fläche der Seesbach-Spabrücker Hochflächen das Saar-Nahe-Bergland angeschnitten. Die naturräumlichen Einheiten des Hunsrück teilen das Einzugsgebiet in drei Streifen: der Hunsrückhochfläche im Norden, der Simmerner Mulde im Mittelteil und dem Soonwald im Süden.
Es zeigt Höhen zwischen 221 und 654 m üNN. Die größten Flächenanteile liegen zwischen 350 und 500 müNN. Nur im äußersten Norden des Einzugsgebietes und im Süden, im großen Soon werden Höhen über 500 m üNN erreicht.
Die Hangneigungen im Einzugsgebiet liegen zwischen 0 und 51°. Im Durchbruchstal des immerbaches kurz vor dem Pegel werden die höchsten Hangneigungen erreicht. Die Hunsrückhochflächen im Norden des Einzugsgebietes zeigt geringe Hangneigungen, meistens unter 8°.
Das mittlere Gefälle im Einzugsgebiet beträgt etwa 4°.
Der Soonwald ist einer der geschlossensten und markantesten Bergzüge des Rheinischen Schiefergebirges. An dessen Südrand gelegen, scheidet er auf fast 40 km Länge die Hochflächen des Hunsrücks von dem oberrheinischen Tiefland und dem Berg- und Hügelland der nördlichen Pfalz. Seine langgestreckten breiten Kämme bestehen aus dem widerständigen Taunusquarzit, der die höchsten Erhebungen bildet und als Wanderschutt in blockreichen Verwitterungeslehmen oder kleinen Blockmeeren die Hänge überzieht. Der steile und geschlossene Anstieg aus den Hunsrückhochflächen führt bis auf ca. 650 m hinauf. Nach S fällt er etwas flacher zum fußflächenartigen Sockel der Soonwald-Vorstufe und dann wieter treppenfömig bis zur Sohle des Nahetales ab. Quer zum Streichen des Gebirges durchschneiden die Täler von Guldenbach und Simmerbach den Soonwald. Dadurch entsteht eine Dreigliederung in Binger Wald im E, Großer Soon als Mittelstück und Lützelsoon im W. Der klüftige Quarzit und der Hangschutt sind gute Wasserträger, die den Niederschalg erst allmählich wieder abgeben. Die Flussdichte ist gering. Die Bächen fließen regelmäßig und mit starkem Gefälle zu den tiefen Erosionsbasen ab. die Durchbruchsflüsse sind in tiefen Kerbtälern eingeschnitten. Sie haben ebenfalls starkes Gefälle. (Meynen, 1962)
- Seesbach-Spabrücker Hochfläche: Durch eine parallel zum Soonwald streichende Gesteinsabfolge aus Hunsrückschiefer, Phyllite, Grünschiefer, Sandsteine und Tonschiefer des Rotliegenden wird die Fläche in Rücken und Mulden mit subsequenten Tälchen gegliedert.
- Großer Soon: Deutlich ausgeprägte Härtlingszüge aus Taunusquarzit und gefällsarme, flachsohlige Längstalmulden mit subsequenter Entwässerung
- Simmerbachdurchbruch: Von der Simmerner Mulde im Hunsrück kommendes Durchbruchstal mit steilen, z.T. felsigen bewaldeten Hängen.
- Lützelsoon: Kurzer und schmaler Westteil des Soonwaldes. Nördlicher Quarzitkamm des Soonwaldes mit seinen mit Hangschutt bedeckten, gegen Hunsrück und Soonvorstufe flach auslaufende Flanken.
- Obere Simmerner Mulde: Hochfläche in 350-470 m üNN, in sanft gerundete Riedelzungen zerlegt, von Dellen durchsetzte Hänge, wiesenreiche Quellmulden und allmählich tiefer eingeschnittenen Tälchen. Den Untergrund bilden Hunsrückschiefer mit meist tiefgründigen, tonig-schluffigen Lehmdecken.
- Untere Simmerner Mulde: Durch die immer kräftigere Eintiefung des Simmerbaches und seiner Zuflüsse wird die Simmerner Mulde in lebhafter gegliederte Hänge und Rücken aufgelöst, in die stark gewundene Täler mit kurzen, aber steilen und manchmal felsigen Flanken und relativ breiten Wiesensohlen kastenförmig bis 100 m tief eingesenkt sind.
- Innere Hunsrückhochfläche: Locker bewaldete flachwellige Hochfläche mit tiefgründigen lehmigen Schieferböden.
(Uhlig 1964, Müller- Miny und Bürgener 1971, Werle 1974)