Verzögerungszeiten in Stunden wurden für die untersuchten Ereignisse der Jahre 1996 bis 2003 berechnet. Für die Ereignisse außerhalb dieses Zeitraumes liegen Niederschlagsdaten nur als Tageswerte vor. Bei sieben Ereignissen der Jahre 2000 bis 2003 konnte kein eindeutiger Niederschlagsschwerpunkt festgelegt werden.
Es traten Verzögerungszeiten zwischen 1 und 22 Stunden auf. Die Verteilung der Verzögerungszeiten zeigt drei Schwerpunkte:
- Die meisten Ereignisse (33) zeigen Verzögerungszeiten zwischen 7 und 15 Stunden mit einem Schwerpunkt bei 11 Stunden. Diese Ereignisse fanden zu allen Jahreszeiten statt. Ereignisse mit Verzögerungszeiten von 8 bzw. 9 Stunden hatten überwiegend Niederschlagsschwerpunkte im Süden des Einzugsgebietes. Bei den anderen Verzögerungszeiten bis 15 Stunden ist eine solche Aufteilung nicht mehr auszumachen.
- Sieben Ereignisse zeigen sehr kurze Verzögerungszeiten von einer bis drei Stunden. Diese Ereignisse fanden ausschließlich in den Sommermonaten Juni bis August nach sehr kurzen Niederschlägen und bei niedriger Vorfeuchte statt. Außerdem zeigen alle Ereignisse einen ausgeprägte Niederschlagsschwerpunkte in der Wittlicher Senke, in der Nähe des Pegels, und eine kurze Ereignisdauer. Die Scheitelabflüsse dieser Ereignisse waren gering (18 m³/s bei Ereignis 13, sonst maximal 5,5 m³/s).
- 12 Ereignisse zeigen längere Verzögerungszeiten zwischen 17 und 22 Stunden. Diese Ereignisse fanden fast alle in den Wintermonaten nach längeren Niederschlägen bei mittlerer bis hoher Vorfeuchte statt. Fast alle Ereignisse zeigen einen ausgeprägten Niederschlagsschwerppunkt in der Osteifel, in einiger Entfernung zum Pegel. Zwei dieser Ereignisse (Nr. 36 u. 67) erreicht HQ1 bzw. HQ 2, die anderen Ereignisse liegen mit 10 bis 40 m³/s deutlich unter diesem Wert. Ereingnis Nr. 56 zeigt als einziges Ereignis mit einer langen Verzögerungszeit einen Niederschlagssschwerpunkt in der Wittlicher Senke und in einem schmalen Streifen in der Osteifel. Auch im Bezug auf Ereignismonat, Scheitelabfluss, Niederschlagsdauer mittlerer Niederschlag, Abflussbeiwert und Vorfeuchte fällt dieses Ereignis auf. Der Scheitelabfluss diese Ereignisses liegt mit 4,4 m³/s nur knapp über dem langjährigen MQ von 3,9 m³/s und gehört damit zu den schwächeren untersuchten Ereignissen.
Aus den Jahren von 1996 bis 2003 lassen sich bei 8 Ereignisse mit einer statistischen Wiederkehrzeit von 1 bis 6 Jahren Verzögerungszeiten bestimmen. Diese Ereignisse zeigten Verzögerungszeiten von 9, 10 (2x), 12, 13, 14, 17 und 19 Stunden.
Ereignisse der Sommermonate Mai bis Oktober zeigen entweder sehr kurze Verzögerungszeiten um 2 Stunden oder zwischen 9 und 20 Stunden, mit Schwerpunkt bei 9 und 11 Stunden.